La Gomera 2012

Wie es wirklich war

Kapitel 1 – Wie alles begann

Nein, es geht hier nicht darum, wie das alles mit dieser bescheuerten Insel angefangen hat, das weiß mittlerweile jeder, der uns kennt, sondern es geht um den diesjährigen Urlaub, der schon im letzten Jahr anfing.

Eigentlich fing die Planung da an, denn es sollte für eine größere Gruppe sein, 6 – 7 hatten wir alles schon durch, sage und schreibe 11 Personen sollten es sein.

Mist, das lässt sich bei keiner Internet-Suchmaschine, bei keinem Online-Reiseveranstalter so buchen. Erschwerend kam hinzu: Urlaub 10 Monate im Voraus war kaum zu planen, ein Wackelkandidat stand auf der Liste, aber was soll’s, wir fragen mal online bei unserer Fluggesellschaft vom letzten Jahr nach, Gruppenreise, 11 Personen, davon 1 Kind (unsere zählen ja bei Flugbuchungen nicht mal mehr zu den Jugendlichen)!

Toll, 179€ hin und zurück nach Teneriffa, Bedenkfrist 4 Tage!!!

Bedenk, bedenk, Wackelkandidat meldet sich nicht, bedenk, bedenk, Frist vorbei!

Kapitel 2 – Der Bock

OK, den muss ich mir selbst zuschreiben, ´man sollte seine Mails auch richtig lesen. Aber von Beginn an:

Wackelkandidat hat abgesagt, neues Spiel, neues Glück. Also wieder eine e-Mail, nur noch 10 Personen, bitte um ein Angebot. Und hier nahm das Schicksal seinen Lauf. Das neue Angebot lautete auf 219 € pro Nase, 40 € mehr, Angebot und Nachfrage regeln das Geschäft. Und nochmals – Email-Konferenz mit allen, Frist ist in vier Tagen, hurtig, hurtig.

Vier Tage später, 17 Uhr, Bestätigung weggeschickt! Uff!!

Am nächsten Tag kam dann die Bestätigung, dass man unsere neue Anfrage erhalten habe und wir dann verbindlich buchen sollten für 299 €. Ähhh??? Nun begann ein reger Email-Verkehr mit Mercedes, die, immer höflich und nett, darauf bestand, dass keine Buchung vorläge und – Angebot und Nachfrage – der Preis nun eben so sei. Die Email-Anhänge bzw. die jeweiligen Ausdrucke dessen, was geschrieben wurde beliefen sich zwischenzeitlich auf mindestens 15 Seiten Papier, „Re:Ihre Anfrage“ folgte auf „Re: Meine Anfrage“, zum Ende hin war es ein „Re:Re:Re:Re:……“

und nicht mehr zu überschauen. Und dann kam die Erleuchtung, der Bock:

Conditions: – the given price is valid until xx/xx/2012 4pm and subject to availability of the seats at time of reservation.“

Na, aufgepasst? Nicht? Dann noch einmal zum Genießen:

Vier Tage später, 17 Uhr, Bestätigung weggeschickt! Uff!!

Und wer‘ s noch immer nicht gecheckt hat:

Conditions: – the given price is valid until xx/xx/2012 4pm

Na, klar? Ich Doofie hab meine Bestätigung 1 Stunde zu spät abgeschickt, Mail nicht richtig gelesen, nicht aufgepasst, nochmal 80 € pro Nase Mehrkosten verursacht. Danke schön, gern geschehen.

Kapitel 3 – Der Gärtner

Ok, die Überschrift macht keinen Sinn, passt aber zu der vorherigen Überschrift.

Nachdem nun die Flüge sicher sind, jedenfalls per Email-Bestätigung, man weiss ja nie, ging es dran, alles Andere zu organisieren. Transport, Wohnung, Drumherum.

Das Einfachste waren die Appartements, schließlich kennen wir im Valle Gott und die Welt und von der Appartementgröße und Anzahl her blieb eigentlich nur eine Wahl, die Appartements von Fr. Genaro, zwei Grosse mit zwei Schlafzimmern und ausreichend Kleine mit einem Schlafzimmer, Dachterrasse und alles, was man so braucht. Und – man kennt sich ja – das Ganze zu einem echt moderaten Preis. Ab gebucht und fertig, erster Punkt abgehakt.

Wie kommen wir jetzt nach Brüssel zum Flughafen? Mittlerweile wieder 11 Personen mit Gepäck, da wird’s selbst mit 3 Autos zum Problem. Parkgebühren oder Übernachtung, Hin- und Rückfahrt

im Konvoi – dazu habe ich nicht so wirklich Bock. Aber welche Alternativen gibt‘ s denn sonst noch? Zug? Nicht wirklich eineAlternative. Bus? Mal sehen, da müssen wir wohl rumfragen.

Die Antwort auf unsere Anfragen ist da, zwar nicht von allen, aber es geht, Wiebelskirchen – Dillingen – Brüssel (Charleroi) und nach dem Urlaub wieder abholen. Zuerst haben wir mal geschluckt, aber letztendlich war nur noch die Frage, ob wir Stress wollen oder nicht. Nein, keinen Stress, kein Selbstfahren, lieber ein paar Euronen mehr und dafür ’nen Chauffeur. So, das ist auch geregelt, dummblöderweise hat der Fred jetzt den Transport ins Valle eingestellt.

Der Fred, das ist der Olsen, der den Fährbetrieb zwischen den Inseln fast alleine in seiner Hand hat und der aus pekuniären Gründen jetzt nur noch San Sebastian, aber nicht mehr die anderen Häfen anfährt. Tja, wollte er doch Subventionsgelder für den Fährbetrieb und hat sie nicht gekriegt. Da wird der inselinterne Taxi- und Busbetrieb eben subventioniert. Whow, ab jetzt heißt es eben: „Wieder über die Insel gurken!“

Kapitel 4 – Die Lösung

So, kurz vor Abflug, die Insel hat vor ein paar Wochen gebrannt, so schlimm wie seit über 70 Jahren nicht mehr, aber Urlaub auf Gomera ausdrücklich erwünscht. OK, war für uns sowieso keine Frage, es führt kein Weg dran vorbei.

Alle Fragen sind geklärt, bis….

… genau, einen Haken muss es ja geben. Ramon darf uns nicht in San Sebastian abholen, neues Gesetz in Spanien, jeder darf nur noch im eigenen Revier wildern. Will heißen – Taxifahrer im Valle dürfen nur Gäste aus dem Valle transportieren, die aus San Seb. nur solche aus San Seb., also alles, was mit der Fähre kommt.

Was tun? Mit 11 Leuten plus Gepäck sind minimum 3 Taxen notwendig, die Busfahrt ist nach unserer Anreise kaum zu ertragen, wenn jedes kleine Kaff angefahren wird, Mietwagen scheint die letzte Möglicheit, auch wenn das heißt: selbst fahren, ein großes und ein kleines Auto, hoffentlich reicht das mit dem ganzen Gelumpe, und am nächsten Tag muss mindestens eines der Autos zurück nach San Sebastian – nervig!!!!!

Und dann kam Heike!!! Nicht real, eher virtuell, aber sie konnte uns einen Bus für alle, günstiger als zwei Mietwagen oder drei Taxen besorgen, direkt vor der Fähre abgeholt und an den Appartements abgesetzt, grandios.

Kapitel 5 – Der große Tag

Heute ist der große Tag – Abreise und die Frage aller Fragen:

„Hat‘ s der Gärtner geschafft?“

  • Station 1: Wiebelskirchen: Pünklich wie die Maurer ist der Bus vor der Haustüre, Nummer 1,2,3 im Bus inklusive Kindersitz.
  • Station 2: Dillingen: Und wieder wie die Maurer steht er pünktlich vor der Tür, allein mein Schatzi muss noch 2x zurück, was vergessen, alles verstaut, ab nach Brüssel.
  • Nachtrag Station 1b: Dillingen: Panik, Andrea und Marleen sind noch nicht da, telefonisch nicht erreichbar, es ist 23:45h, 15 Minuten vor Deadline.
  • Station 3: Brüssel Charleroi: Nach einer kurzen Flughafenrundfahrt wegen verpeilter Kreiselabbiegeaktion stehen wir in der Abflughalle, müde, geschafft, beruhigt. Alles lief glatt, kein Stau, keine Verzögerung, 3 ½ Stunden bis zum Abflug.
  • Station 4: Checkin-Schalter: 1ter!!!!!!Station
  • 5: Abflugschalter: Fast 1ter!!
  • Station 6: Flugzeug: Sowas habe ich noch nicht erlebt, der Rumpelflug meines doch recht langen Lebens, es war (beinahe) zum K…. .
  • Station 7: Zwischenstation Teneriffa: Alles flutscht, ein Großraumtaxi und ein normales sind schnell organisiert. Erst stand die „Busfrage“ im Raum, aber 11x Bus waren letztlich teurer als 2x Taxi, und vor allem viel schneller.
  • Station 8: Hafen: Die üblichen 2 Stunden Wartezeit auf die Fähre, für einen war der Rumpelflug wohl doch zu viel, Farbwechsel zwischen bleich und grün – Kismet! Fähre da, alle rauf, 40 Min. bis La Gomera, jetzt muss das mit dem Transfer ins Valle nur noch klappen, dann bin ich der Organisationsking
  • Station 10: Der Organisationsking!: Der Bus ist da, das Gepäck ist unter und wir sind auf dem Weg ins Valle Gran Rey.

Kapitel 6 – The Arrival

Heller Nachmittag, wir wissen noch nicht, was uns erwartet, wir haben zwar schon Bilder vom Brand gesehen, aber wie es wirklich aussieht, keine Ahnung. In und um San Sebastian ist noch nicht viel zu sehen, aber je weiter es in Richtung Westen geht, um so bedrückender wird das Bild, das sich uns bietet. Es fängt mit einzelnen Schneisen in den Barrancos an, die weggebrannt sind und endet oberhalb des Valle Gran Rey in riesigen verbrannten Flächen, wo man denken sollte, das braucht Jahre, bis hier wieder irgendetwas Grünes zum Vorschein kommt.

Weit gefehlt, überall sieht man grüne Fleckchen, die ersten Triebe sind schon wieder da. Am beeindruckendsten war ein leuchtend grüner Strauch inmitten von schwarz verbrannten Bäume, inmitten von Nichts. Und von unserem Fahrer immer nur:“Loco, es loco!“ einfach nur verrückt, wenn man sich überlegt, das das Ganze wahrscheinlich Brandstiftung war.

Kapitel 7 – Der erste Tag

Ok, es ist zwar kein ganzer mehr, eher der Rest, aber wir sind angekommen, der Urlaub beginnt.

Kurz ausgepackt, heute wird nicht selbst gekocht, alte Bekannte besuchen, das Essen im „Colorado“ probieren, schauen, was sich verändert hat. Und um 10 Uhr abends ab in die Falle, nach gut über 30 Stunden mit wenig Schlaf, ein wenig Gedöse in Bus und Flugzeug.

Kapitel 8 – „Gute Nacht John-Boy“

Wer‘ s nicht kennt, das stammt aus „Die Waltons“, Abspann jede Folge der Serien und es war wie im Film, Da belagern wir ja fast das komplette Haus von Fr. Genaro und zufälligerweise auch noch die gleiche Seite des Hauses und wenn man dann morgens so auf dem Balkon steht und sich nach rechts oder links dreht, ist es wie bei den Waltons, die komplette Familie in einem Haus und aus jedem Fenster schallt es „Guten Morgen Uwe (Iris, Jette, Mutter, Silvia, Wolfgang, Kira, Lena)“ – die Namen sind beliebig austauschbar, eben wie „Gute Nacht John-Boy“

Kapitel 9 – Rothaut

Es ist wie immer, kaum angekommen bratzelt am ersten Tag alles in der Sonne, wir haben ja LSF 30, alles paletti! Das Wetter ist aber auch traumhaft, kein Wölkchen am Himmel, Babybeach mit Jette.

OK, nicht alle, ich zum Beispiel nicht, ich mach mich auf die Suche nach den ersten Caches auf der Insel, den ersten Caches in Spanien. Nein, Korrektur, den ersten hab‘ ich gestern schon versucht, zu finden, in Teneriffa am Hafen, war aber nix, der Hint war ziemlich eindeutig, aber gefunden haben wir ihn nicht.

Also auf zum Sportplatz, während die anderen grillen – natürlich nicht das Schnitzelchen, sondern hier geht’s um Ganzkörperbraten. Auch hier mit Hilfe des Hints sofort das mögliche Versteck gefunden, rund eine halbe Stunde mal hier, mal da gesucht, wieder nix, echt frustrierend. Da muss wohl der Trüffelaffe mit.

Also auf Richtung Babybeach, den anderen hinterher, schließlich gibt’s da ja noch die „Orion X“. Und siehe da, die Brutzelfraktion ist komplett versammelt, sich in den Tümpeln des ablaufenden Wassers erfrischend.

Nicht mein Ding, aber Silvia war dann durchaus bereit, mit Richtung Hafen zu wandern, auf der Suche nach dem 1. spanischen Cache.

Und wie es sich gehört, haben wir den mit dem ersten Griff erwischt, ab in die Hosentasche zum loggen und dann – Muggelalarm!!! Jetzt heißt es tarnen und täuschen, zeigen, wer die besseren Nerven und die größere Geduld hat. Penetrant den Fotoapparat geschwungen, nicht von der Stelle gewichen bis der Alarm beendet war. Gewonnen!!!!

Anschließend ab ins Cafè Ole, kurz ’ne Erfrischung genommen, zurück nach „La Playa“ noch ein Schwimmchen machen und dann ins „Colorado“ zum Abendmahl.

Kapitel 10 – Happy Birthday

Uwe hat Geburtstag, tralalalala …..

Ansonsten ist heute ein ruhiger Tag, morgens mit Silvia die „fast-5-Kilometer“-Runde gedreht, einen Schnappschuss am frühmorgendlichen Meer gemacht, gemeinsames Frühstück auf der Dachterrasse, relaxen, faulenzen, schwimmen, urlauben.

Abends dann noch ein neues Restaurant probiert, „Tramallo II“, sich zu moderaten Preisen hoffnungslos überfr….. , Aus, Ende, Tag vorbei!

Kapitel 11 – Mir tut alles weh

Das hat man nun davon, wenn man aus dem Stand raus ins „Merica“-Training einsteigt. Das „Merica“-Training, genau! Für alle, die nicht wissen, was das mit dem Merica auf sich hat, der möge sich die Bilder davon ansehen, rechts ist irgendwo eines dabei.

Kurze Erklärung: Geocaching! Da oben ist ein Cache! Den will ich! Jetzt ist natürlich die Frage, was bedeutet „da oben“?

Wie man sicher weiß, wohnen wir hier knapp über Meereshöhe, quasi 0m. Cachehöhe ist bei um die 650m, Weglänge um die 3000m. Macht summa sumarum eine Steigung von – weiß ich jetzt nicht genau! Und damit ist noch nicht Schluss, entweder muss ich da wieder runter oder ich muss mir die Mühe machen, über’s Plateau noch knapp 5,5 Km nach Arure zu gehen, nochmals ca. 200 Höhenmeter. Und das alles in der Bratzelsonne, wenn ich nicht früh genug loskomme – so wie heute!

Darum sind wir dann vor dem Frühstück noch los, den „Escondrijo geocacho pequeno“ abgreifen, das „Team 4plus X“ in voller Aktion. Heute war es nicht der Trüffelaffe sondern Schwesterchen, die fast auf dem Cache saß und mit schnellem Griff zuschlug. Kuli raus und …. schreibt nicht!

Tolles Equipment, mit dem man sich da abgeben muss.

Auf dem Rückweg noch ein paar Fotos vom „Wächter des Caches“ gemacht, mich geärgert und zu späterer Stund‘ nochmals hin und nachgeloggt.

Abends noch ins „Paraiso“, noch zu Doris und dann „Gute Nacht John-Boy“

Kapitel 12 – Die Erkundung

Nachdem wir vor Tagen mit Jette den einzigen Spielplatz im unteren Valle erkundet haben, sollte heute den Inselneulingen der Ortsteil „La Calera“ und die wundervolle Aussicht gezeigt werden. Nicht Buggy-geeignet musste Uwe mit dem Tragesack ran. Das ging ja alles gut, bis …. vergessen, Uwe hat Höhenangst und der freier Blick auf’s Tal – wir sehen uns dann später, im „Mirador“, Erfrischung nehmen.

La familia geht natürlich weiter, hoch zur alten Schule, einer Ruine hoch über Calera. Weil – da liegt „Oldschool“, noch ein Cache. Dieses Mal ist unser kleiner Trüffelaffe der Finder, jetzt habe ich „Orion X“, Lena hat den am Fussballplatz und Kira den hier, bleibt nur noch Silvia ohne Fund.

Aber, was sie nich weiß, nicht weit weg gibt’s noch „Anfang oder Ende“, der Einstieg in den La Merica-Aufstieg. Die Mädels wollen nicht mehr so richtig, aber dennoch gehen wir mal schauen, auch um zu sehen, ob für uns der Aufstieg wirklich machbar ist. Serpentine 3, Serpentine 4, was’n das, da isser doch, Griff, groooooße Dose, jetzt hat jeder einen Fund. Schnell alle Travelbugs reingelegt, geloggt und zurück zu den Anderen.

Das ist machbar, da kommen wir hoch, nur früh aufstehen müssten wir, da die Sonne da mächtig früh und mächtig heftig reinknallt.

Kapitel 13 – Wenn das kein Omen ist

Heute abend spielt Gladbach, Uwe und ich wollen in die „Gecko“ – Liveübertragung. Kapitel 13 – 13? Quatsch, egal war’s, 2:0 gewonnen gegen Marseille, auch wenn wir’s nicht gesehen haben.

Kapitel 14 Das Tal des Todes

Nun, es mag übertrieben sein, den Barranco de Arure so zu nennen, aber als Erstbekletterer in geplanter 9facher, letztendlich 7facher Ausführung ohne Klettererfahrung war es einfach „Das Tal des Todes“.

Von Anfang an: Als Lauwanderer sind wir natürlich mobilitätsgestärkt, sprich mit dem Mietwagen nach „El Guro“ hochgefahren, 9 Unverzagte, die zum Wasserfall wollten. Kaum angekommen, schon der erste Ausfall, der eher ein Abfall war. Andreas Schuhe lösten sich auf, bevor wir noch aus dem Auto ausgestiegen waren. War es ein Omen, war es Vorsehung, jedenfalls fielen die Sohlen ab, „wo ich die doch schon 25 Jahre hab‘, diese Wanderschuhe. Ganz tolle Dinger!“.

Das geht garnicht, Ersatzschuhe nicht aufzutreiben, erster Aussteiger für heute, oder:“Da waren’s nur noch acht!“

„Acht kleine Wanderer, die liefen auf die Stiegen, dem einen wurd’s ganz schummerig, da waren’s nur noch sieben!“

Schon wieder nicht bedacht, die Höhenangst vermiest die beste Wanderung!

Das verbliebene Häuflein der unentwegten machte sich dann endlich auf, den Wasserfall zu erledigen, Einsteigerwanderung, ganz leicht, 2,5 Stunden hin und zurück, locker – wenn da nicht das Besserwissertum wäre. Oder, wie meine mir Angetraute zu sagen pflegt:“Lies das Handbuch, bevordu ein Gerät einschaltest!“ Hätt‘ sie sich da mal dran gehalten. Dabei gab’s so viele

Gelegenheiten. Zum einen gab’s da das GPS, das immer wieder betonte, da gibt’s einen Wanderweg neben dem Bachbett. Ausserdem gab’s den Wanderführer von Rother, der schrieb:“ Man kann auch durch das Bachbett zum Wasserfall!“ – man beachte das „kann“! Das impliziert natürlich, dass es auch einen anderen Weg gibt. Und nicht zuletzt gab es natürlich auch noch einen zweiten Wanderführer, der wohl was beschrieb? Genau, es gibt einen anderen Weg.

So beugte ich mich, genau wissend, welchen Fehler ich beging, der Masse der weiblichen Besserwisser und lief mit, immer dem Bachbett entlang, manchmal auch drin, immer den sehnsüchtigen Blick auf das GPS und den Wanderweg neben dem Bachbett.

Mehr als 2 Stunden später, recht feucht und mit mehr als einem Sturz, am Seil hochgehangelt, über Stock und über Stein dann der Kümmerling, ähh, der Wasserfall. Welche Enttäuschung bei seinem Anblick, das soll ein Wasserfall sein, dieses „Rinnsal“. OK, so schlimm war es nicht gerade, aber wir hatten uns doch ein bisschen mehr Wasserfall erwartet.

Trotzdem Fotos gemacht, als „Earthcache“ geloggt, kurze Rast gemacht und dann beschlossen, dass es keine lange Pause gibt, gleich wieder zurück, der Zeitplan ist vollkommen durcheinander.

Und dann war da noch der „Cubo de piedra“, den ich auf dem GPS gesehen hatte, neben mir, genau, da wo der Weg sein sollte, auf dem wir nicht gegangen waren.

Dieses Mal hängte sich unser Trüffelaffe an eine andere Wandergruppe und fand – den Weg. Wenigstens etwas, auch wenn alle wie eine Herde Schafe hinterherstiefelten, geradewegs am „Cubo“ vorbei. Wie gut, dass ich den Blick auf das GPS hatte, kurzer Pfiff, Schwesterchen zurückgepfiffen, hochgeklettert, geloggt und dann hinter den Anderen her, dem Ende entgegen.

Nochmals Barranco-Seitenwechsel, in der Großgruppe ging es echt gut. Nach knapp einer Stunde wieder am Auto, aus 2,5 geplanten waren 4 Stunden geworden, einige Teilnehmer dem Zusammenbruch nahe.

Kapitel 15 Heute nicht

Tja, das ging mächtig in die Beine, das Ding von Gestern. Nix ist heute mit „auf den Merica“, das machen meine Beine nicht mit. Dafür geht’s mit Jette nach Vueltas in den Hafen, ich mach‘ nde größere Autorunde über die Insel, Drive-Ins und leichte Caches suchen, hab‘ keine Lust auf puddeln im Hafen. Und die Mädels? Keine Lust auf „Cachen“

„Tunel“, „Roque de Agando“, „Mirador de Hermigua“, insgesamt recht erfolgreicher Tag für mich und auch die Mädels hatten ihren Spass, Kajakfahren auf dem offenen Meer, Schwimmen in der Bucht, Besteigung des ehemaligen Tauchbootes – uuuups, so wollten sie die Fauna der Insel aber dann doch nicht kennenlernen, Totvogel und Totratte im Boot, da verging ihnen doch die Lust auf eine Bootserkundung.

Kapitel 16 Wohin denn heute

Das allabendliche Rätselraten ist wieder mal im Gange, Kochen oder nicht kochen, das ist hier die Frage. OK, wir haben’s wirklich probiert, aber – wie kocht man für 11 Personen selbst und wer hat darauf eigentlich viel Lust. Im Grunde genommen keiner und so stand dann die nächst Frage im Raum, wohin?

Jeder hat so seine Präferenzen, der eine will Fleisch, der andere Pizza, der eine will guten Service, der andere viel Essen, dem Einen passt dieses Lokal nicht, dem Anderen jenes.

Hier nun eine willkürliche Auswahl der Möglichkeiten

  • Das „Colorado“, heimlicher Favorit vieler, gute Küche, guter Service, nur hatten einige die Speisekarte schon rauf und runter.
  • Das „Paraiso“ mit seinen doch üppigen Portionen und der sagenhaften Aussicht zum Sonnenuntergang, dafür ist der Service quasi unterirdisch. Nachbestellung von Getränken fast unmöglich, Abräumen der Tische, während einige noch essen
  • Das „Steak House TRASMALLO II“, hervorragende Küche, guter Service, aber – keine Pizza. Die Mädels nerven!
  • Das „La Avenida“ mit sehr bemühtem Personal, mittleren Portionen und na ja, mittelprächtiger Speisezubereitung
  • Das „Islita“ direkt daneben, das wir wegen der sehr aufdringlichen Anreisser boykotiert haben, kein Tag, an dem nicht versucht wurde, uns quasi von der Promenade an den Tisch zu zerren.
  • Das „Yaya“ mit gutem Service und alten Bekannten, aber – das Ambiente! Schrecklich in meinen Augen und, auch in meinen Augen, eher unterdurchschnittliches Essen. Aber – meine Meinung eben.
  • Das „Shiva“, ganz neu, indisch, sehr guter Service, sehr gutes Essen, große Portionen, hervorragend in meinen Augen, aber – man muss indisch mögen, und das taten eben nicht viele.

Kapitel 17 Weltuntergang

Nein, es ist noch nicht der 21. Dezember, der offizielle Weltuntergangstermin, aber es steht zu befürchten, dass die Kanaren jetzt Atlantis folgen, zumindest jedoch La Gomera.

Das hab‘ ich hier noch nie so erlebt, seit 4 Tagen kein Sonnenschein (OK, leicht übertrieben, aber bei 0,5 – 2 Sonnenstunden pro Tag darf man das ruhig so behaupten), Dauerregen in Mengen, die den Schluss zulassen, es soll in diesen vier Tagen alles nachgeholt werden, was in den letzten zwei Jahren nicht vom Himmel fiel.

Begonnen hat alles am Dienstag, die Wetterprognose für’s Valle war nicht so berauschend, also haben wir beschlossen, wir machen ’ne Tour über die Insel, den „Neugomerianern“ zeigen, was es so gibt. Na ja, letztendlich wurde das Ganze eher eine Abenteuertour. Aufgeteilt auf zwei Mietwagen ging’s erst einmal das Valle hoch, immer den Tacho und den Sitznachbarn im Blick – Höhenangst und La Gomera, irgendwie kombiniert das nicht so recht. Aber Chapeau, bis auf einen Mirador alles gut überstanden.

Zuerst haben wir einen Abstecher nach Vallehermoso gemacht, Peters altes Haus gesehen, das zusehens verfällt und zum Verkauf steht, runter zum „Castillo del Mar“, das zusehens verfällt und zum immer wieder geschlossenen neuen Schwimmbad von Vallehermoso.

Nun gut, windig war’s und nicht besonders schön, also haben wir beschlossen, wir versuchens mal in Hermigua, da gibt’s ja auch den kleinen Tierpark, bestimmt interessant für unsere jüngste Mitreisende.

Ich sag‘ nur: Höhenangst!!!!

Erst mal die frühere Verladestation und das Meerwasserschwimmbecken besucht, noch einen Cache und einen Tracelbug abgegriffen, dann ins „Casa Creativa“, alle hatten Hunger. Bis hierher war ja noch alles OK, aber jetzt:

Kaum hingesetzt, ging es auch schon los! Sturmböen bliesen das Tal von Hermigua herab, Stühle flogen durch die Gegend, richtig ungemütlich wurde es!

Kapitel 17 a „Oh! Eine Mülltonne!“

Nach einem kurzen Mahl (Kuchen natürlich) ging es dann weiter, allgemeiner Tenor – zurück ins Valle. Ich voraus – erst mal verkehrt rum in eine Einbahnstrasse, an diese neuen Kreisel all überall muss ich mich erst mal gewöhnen, dann aber richtig den Berg hoch bis – ja, bis uns die Mülltonne, 1100 Ltr. Lebensfassungsvermögen, prall gefüllt, nach einem erneuten kräftigen Windstoss entgegen kam. Anfangs noch auf ihren Rollen, dann mit der Öffnung zu uns liegend. Kurzer Schlenker nach rechts, zum Glück kein parkendes Auto, vorbei! Und hinter uns?

„Oh! Eine Mülltonne!“ – „Ohhhhhhh! Eine Mülltonne!“ – „Ohhhhhhhhhhh! Eine Mülltonne!“ – Warnblinke an, Rückwärtsgang rein, die Flucht vor der Tonne. So’n Micra hätte da bestimmt reingepasst. Zum Glück hielten zwei kräftige Spanier im Monstertruck an, fingen die rasende Tonne ein und retteten so unsere Mitfahrer.

So, das war’s dann wohl für heute! Falsch gedacht! Oben im Lorbeerwald dann die nächste Aktion, ab um die Ecke und da steht ein Auto, mitten auf der Strasse. Und davor liegt der Baum, quer über die Strasse, das kann ja nicht sein, müssen wir wirklich zurück? Mit vereinten Kräften haben wir die Spitze des Baums geschafft, über den Rest gehoppelt und dann endlich zurück, genug Abenteuer für heute.

Kapitel 17 b 21. Dezember – Der Maya-Kalender

Genau, Appartmenttag, für heute ist Unwetter und Sturmwarnung angesagt, der Strand schwindet zusehens. Mindestens 3 Steinlawinen am Merica, keine Chance, die noch offenen Kajakstunden in Vueltas zu nehmen. Hoffentlich erinnert sich der im nächsten Urlaub noch an uns.

Kapitel 17 c Da beißt sich die Katze in den Schwanz

Siehe oben, aber trotzdem hab ich’s noch einmal probiert, ein paar Caches auserkoren, die sollten es heute am letzten „Autotag“ sein. Wie’s der Teufel will: Garajonay – Platzregen, La Laja – 2m vom Cache weg – eimerweiser Regen, Eremita – Sturzbäche von Regen, letztendlich frustriert aufgegeben, weil auf dem Rückweg am Garajonay – Platzregen.

Zurück im Valle – Sintflutartige Regenfälle bis spät in die Nacht! Frustschieben ist angesagt. Das hatten wir echt noch nicht.

Kapitel 18 – Atlantis, wir kommen

Heute war dann wirklich „Weltuntergangstag“.

Kapitel 19 – Alles hat ein Ende, nur …

… das Wetter nicht.

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